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Gemeinschaftsprojekt "Wassertexte – Wasserfotos" – Seite 5



Fotomotive und Texte:
032 – 039



Foto v. Othmar Mahlmeister
Mit Texten von
• Irmgard Anderfuhr und Christina Stöger
• Renate Weidauer
• Rosi Boenisch
• Othmar Mahlmeister
• Karin Feltes

Foto v. Othmar Mahlmeister
Mit Texten von
• Siegfried Kyek
• Rosi Boenisch

Foto v. Othmar Mahlmeister
Mit Texten von
• Othmar Mahlmeister
• Gudrun von Hase
• Nils Engemann
• Ingrid Drewing

Foto von Siegfried Kyek
Mit Texten von
• Christina Stöger
• Angelica Seithe
           

Foto von Siegfried Kyek
Mit Text von
• Susanne Krawinkel
 
Foto von Siegfried Kyek
Mit Texten von
• Irmgard Anderfuhr
• Angelica Seithe
 
Foto von Peter Ernszt
Mit Texten von
• Ulf Großmann
• Angie Pfeiffer
 
Foto von Peter Ernszt
Mit Texten von
• Othmar Mahlmeister
• Christina Stöger
• Theo Schmich
• Ulf Großmann
           




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032 • "Im Fasanenhof" © Othmar Mahlmeister



KEIN LAND IN SICHT ...


Der Regen fällt sanft
auf mein Gesicht
Der Himmel weint,
doch ich merke es nicht

Das Glück fällt herab
als himmlischer Wink
jeder Tropfen ein Wort
von dem ich trink´

belanglose Worte
tiefe Wunden geschlagen
gesogen, getrunken,
es gab nichts mehr zu sagen

Mein Herz schlug heftig
In deiner Hand
Doch du hast den Rhythmus
Nicht erkannt

Wie ich fühle
wie ich denke
das ich dir nur
mein Herz schenke

Hast nichts gespürt
Mich nicht bemerkt
Nicht mehr berührt
Den Rücken gekehrt

Ich weiss es nun
du willst mich nicht
und Tränen laufen
über mein Gesicht

Es tropf und tropft,
der Regen fällt
es ist so grausam
auf dieser Welt

Wann wird die Sonne
wieder scheinen?
wann werde ich aufhören
zu weinen?

Wann nimmst du mich
in deinen Arm
hältst mich fest
und hältst mich warm

Wann geht die Sonne auf
am Firmament
in leuchtendem Rot
als ob sie brennt?

Die Welt ist dunkel
Nirgends Licht
Noch immer Tränen
In meinem Gesicht

Ein zartes Leuchten
Ich öffne die Augen
Der Himmel brennt
ich kann es kaum glauben

Sonne und Regen
innig verwoben
Vereinen sich jetzt
Zum leuchtenden Bogen

Ein Funken Hoffnung
ein Schimmer Glück
ich wünsch mir so sehr
du kommst zurück

 

 



© Irmgard Anderfuhr
anderfuhr@web.de
und
© Christina Stöger
pinkyfisch-2009@gmx.de


Die Pfütze: Veränderung

Immer diese Änderungen,
dieses Hin und Her!
dachte die Welle.
Immer der Wechsel
zwischen Ebbe und Flut!
Ich brauche Veränderung,
ich will Ruhe,
ruhiges Wasser,
nicht ständigen Wechsel.

Ich wollte schon immer
eine Pfütze sein.



© Renate Weidauer
82 178  Puchheim
r-r.weidauer@freenet.de



Pitschel ... platsch ... !

Pitschel hüpf
pitschel platsch
macht den Kindern
riesigen Spaß

Läd` doch die Pfütze
zum Hüpfen ein
springen gerne
die Kinder hinein

pitschel hüpf
pitschel platsch
da machen auch
die Großen Quatsch?

Die Pfütze
ist für alle da
für Tiere und
....für Kinder? Ja!

Pitschel hüpf
pitschel platsch
wir spritzen alle
rundum naß!



© Rosi Boenisch
87665 Mauerstetten
rosi.boenisch@t-online.de



Ende einer Mittagspause

Am Feldrand gingen wir dahin,
Bewegung und Reden nur im Sinn.
Der Himmel sah aus wie leeres Meer,
ein pfiffiger Wind zauste daher.
Von Anoraks hingen Kapuzen herab,
wir liefen schneller, fielen im Trab
und spotteten fortan fürchterlich,
also der Klaus und ich,
dass dieser und jenes und überhaupt …

Dann kehrten wir um quer durch die Flur
einer Spur am Rande des Maisfelds entlang.
Zwei Tropfen von Regen sprangen voran,
und hundert andere folgten sodann.
Es waren sehr feine und waren auch warm
sie flogen uns zu mit all ihrem Charme.
Doch schwirrten plötzlich viel tausend mehr
auf einmal daher
und klammerten sich nach Art von Mimosen
an unsere dünnen Sommerhosen.

Betröppelt liefen wir weiter
längst nicht mehr heiter.
Anoraktaschen voll mit Regen -
für Handys nie und nimmer ein Segen.
Tropfnass dann vor dem Firmentor
kam ich mir wie ein Rinnsal vor.
Ich musste zum Wechseln der Hose nach Haus
und drehte mich um und sprach zu Klaus:
Mein leerer Stuhl wird sicher bleich.
Sag ihm drum bitte: Dein Arsch kommt gleich!



© Othmar Mahlmeister
o55.mahlmeister@arcor



Der Regen malt Spiegel auf die Straße

Der Regen malt Spiegel auf die Straße. Ich habe Angst mich aufzulösen, fühle mich feucht und weich. Drei Jahre in der Stadt. Drei Jahre, die auf der Stelle getreten sind, kaum vorbei gehen wollten, als sie Gegenwart waren und jetzt im Rückblick so inhaltsleer als seien sie weniger als eine Sekunde. Sand, der mir durch die Finger rinnt, wenn ich die Hand zur Fast balle. Wieder ein Tag vergangenen. Nach Hause gehen mit dem Gefühl in der Kehle, zu keinem Menschen gesprochen zu haben. Dieser Durst, dieser unstillbare Durst, am liebsten würde ich meine Zunge ausstrecken und die Regentropfen auffangen. Immer Durst, niemals Hunger. Ich bin satt von den Gerüchen – es riecht nach Frittenfett und gebratenem Fleisch, gerösteten Zwiebeln und aufgebackenen Brötchen. Und jetzt weicht der Regen die Reste auf, die Mülleimer und Papierkörbe stinken nach Überfluss. Alles wird nass und noch kälter, als es sich eh schon anfühlt auf der Haut, wenn ich es berühre, was ich vermeide, denn es fühlt sich an wie tot. Das Treppengeländer. Die Knöpfe an dem Fußgängerübergang. Die Klingeln und Türklinken.Die Stufen hinauf zur Haltestelle. Die Dinge ziehen an mir vorüber: Autos. Häuser. Reklametafeln. Menschen ohne Gesichter laufen vorbei. Nur hin und wieder reißt eine Lücke auf, ein Schrei, ein Lachen, das Weinen eines Kindes. Das Gefühl, nicht allein zu sein, nur für einen Moment, dann verschließt sie sich wieder - die Stadt im Regen. Meine Schritte hallen auf dem Bürgersteig, als würde ich auf einer Hülle gehen. Einer Hülle aus Asphalt, Beton, Pflastersteinen. Warten. Es war dunkel, als ich heute Morgen aus dem Haus ging. Es ist dunkel, wenn ich das Büro verlasse. Nur das Licht der Straßenlaternen spielt mit den Regentropfen, lässt sie schimmern und glänzen. Ich sehe dem Regen zu wie er fällt und Spiegel auf die Straße malt, direkt vor meine Füße. Ich blicke hinein in den Spiegel und sehe ein bekanntes Gesicht. Jemanden, den ich von früher kenne. Als der Wind die Blätter rauschen ließ. Und die Erde so weich war, als sei sie aus Marzipan.

Dem Geruch von Holz und Moos folgend trete ich in die Pedale, die Welt ist voller Wunder, voller Rätsel und Märchen. Dort im Wald ist ein Schatz versteckt, ich selbst habe ihn entdeckt und dort vergraben. Der Schatz – ein silberner See, mit einem Saum aus Bäumen, geschützt von Wurzeln und Gräsern. Der Wald öffnet sich, die Bäume treten zur Seite. Ich bin angekommen, lege mein Rad auf den Boden und knie mich nieder, vor dem kleinen Bach, der die Steine hinab in meinen See purzelt. Sein Wasser so klar, dass ich auf dem Grund die winzigen Sandkörner tanzen sehen kann, in kleinen Kreisen wirbeln sie umeinander, während die Moose und Algen sich im Takt wiegen. Ich forme eine Schale mit meinen Handflächen und tauche sie in das kalte Wasser, schöpfe einen Schluck. Ich kenne die Quelle dieses Baches, die Quelle des Sees. Ich bin mit meinem Vater dort gewesen. Wir sind steil bergauf gelaufen, entgegengesetzt zu dem Strom, das Murmeln des Wassers hat uns den ganzen Weg hinauf begleitet und dann irgendwann, zwischen totem Laub und morschem Geäst ist ein Loch gewesen, wo die Erde Wasser spuckt. Ich könnte hier bleiben, mir am Abend ein Bett machen im Unterholz und mich mit weichem Laub zudecken, meinen Kopf betten auf einem bemoosten Stein. Nachts könnte ich den Geräuschen lauschen, dem Knacken im Gehölz, dem Rascheln in den Zweigen, Scharren und Kratzen, Schnuppern und Keuchen. Und immer wieder das ruhige Rufen der Uhus. Bevor ich die Augen schließe, könnte ich die Sterne zählen, es gibt mehr Sterne über dem Wald als irgendwo sonst, denn der Wald deckt sich nachts zu und lässt sie neidlos strahlen. Hier über den Bäumen fallen auch mehr Sternschnuppen herab, Wünsche, die vom Himmel regnen – alles ist möglich in dieser Märchenwelt. Und jeder Morgen ist ein Wunder, wenn die Sonne meine Nase kitzelt, um mich zu wecken. Die frische Wärme auf meiner Haut. Waschen im Bächlein und dann Pilze sammeln, Nüsse und Beeren und Bucheckern und Klee und Sauerampfer von den Wiesen. Meine Instinkte sind die eines jungen Fuchses. Ich würde nicht verhungern. Meine Phantasie schöpft Träume und Möglichkeiten wie meine Hände Wasser schöpfen. Ich koste ein letztes Mal von dem Ursprung. Von dem, was ist. Was war. Das Leben. Das pure Leben. Ich tunke meine Finger in Erde und See, sauge den Geruch ein und würde jetzt ein Stern vom Himmel regnen, ich würde mir wünschen, Teil dieses perfekten Ganzen zu sein. Zu bleiben. Hier an diesem See will ich sitzen, für immer. Der Wind streicht über das Wasser und lässt es erschaudern und als er sich wieder glättet, fügt sich das Spiegelbild eines Gesichts zusammen, das ich kenne. Dort in diesem Wasser begegnen sich meine beiden Gesichter, das der Zukunft und das der Vergangenheit. Noch ehe mein Leben richtig beginnen konnte, hörte ich von weitem den Lärm der Straße, den Lärm der Zukunft und ahnte, was ich verlieren würde, noch ehe ich es wirklich besessen hatte. Ich sehe in mein Gesicht, wir erkennen einander und erkennen an, dass wir uns hier an den Wassern die Fähigkeit erworben haben zu weinen.



© Karin Feltes
70180 Stuttgart 
karinfeltes@web.de



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033 • "A pet day at Lough Leane" © Othmar Mahlmeister


Schweben

Schweben zwischen
Himmel und Himmel
im Einklang
zwischen oben und unten,

ein Spiegelbild der Phantasie
aufgehängt irgendwo im Raum
ohne jegliche Balken.
Ich gleite dahin ...

Schaue nach oben,
schaue nach unten, –
das gleiche Bild:
Wolkig weiß im himmlisch´ Blau.

Der leichte Wellenschlag
an den Flanken des Bootes
lässt meine Gedanken
schweben.

Der Traum ist wahr.


© Siegfried Kyek
87600 Kaufbeuren
siegfried-kyek@t-online.de



Spiegelung ...

In stillen Stunden
sehe ich dich
im Wasser
dein Gesicht

so wie das Boot liegt
ruhig und leise
träume ich
in einer Weise

von Sommertagen
und Fröhlichkeit
von längst
verschwundener Zeit

festgehalten
im Wasserspiegel
liegt es nun still
vorbei
das fröhliche Wellenspiel

bunt wie das Sommerfeuer
so liegt das Boot
am Wasserrand
wartend auf ein
neues Abenteuer



© Rosi Boenisch
87665 Mauerstetten
rosi.boenisch@t-online.de



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034 • "Tisch in Lache auf Zeltplatz" © Othmar Mahlmeister



Zelt

Der Regen kommt, kaum steht das Zelt,
und Stunden später erst sein Bogen.
Gezogen glatt in Pfütze Welt -
wer hat uns da heut betrogen?

Ein kalter Tropfen hüpft von Blatt
zu Blatt, rutscht aus, hüpft ins Genick.
Wie Spiegel ist die Lache glatt,
darin ein leerer Tisch. Punkt. Klick.

Wolken türmen sich übereinander,
graublaue, weiße - mit Gold in den Kanten.
Im Boden versickert der braune Mäander,
Ruhe kehrt ein in gebeutelte Wanten.

Im Bistro warten. Der Kellner trägt
über nasse Zeitung das volle Tablett.
Absitzen. Trocknen. Die Stimmung sägt
den Ast, der sie hält, durch. Komplett.

Instant macht warm, Gas gelbes Licht
und draußen sitzen wieder Laune.
Sternenpflaster für klare Sicht
auf Wega, auf Wagen, auf Venus. All. Raune!

16. - 19.08.2007
© Othmar Mahlmeister
Schönblickstr. 17
72827 Wannweil
eMail o55.mahlmeister@arcor.de



Ende eines Sommers

Die roten Tische stehn verlassen
Der Wind treibt Fetzen von Musik heran
Und jagt Papier in alle Gassen
Und bläst in Schirme dann und wann

Den kühlen Regen hörst Du klopfen
Des Sommerendes schweren Takt
Und an den Fensterscheiben tropfen
Die dicken Tränen ganz verzagt

Die Menschen fliehen von den Straßen
Und schlagen ihre Krägen hoch
Das Wasser rinnt über den Rasen
Und sammelt sich in einem Loch

Morgens holten von den Feldern
Sie das Stroh und bald schon rote Stühle ein
Riechst Du aus des Winzers Keltern
Süßer Trauben jungen Wein


© Gudrun von Hase 
eMail ravonhase@web.de



Regenzeit

Die Sonne schien eben,
aber du bist jetzt weg.
Nun steh‘ ich im Regen
und der Regen, er schmeckt
nach Angst, Trauer und Groll,
schmeckt nach dem alten Trott
und er gießt Kübel voll
von Häme, voll von Spott
über mein kleines Sein,
das noch ganz leise zischt,
als der Regen den Schein,
den Rest Wärme erlischt.



© Nils Engemann
32547 Bad Oeynhausen
nilschristianengemann@googlemail.com



Platzregen

Der Regen
nahm Platz
auf Tisch und Stühlen.
Ihn lockte
ihr Rot
aus der Wolke Grau.

Nun stiehlt
das Ensemble,
leuchtend
im Wasser- Spiele,
der Sonne die Schau.


© Ingrid Drewing
65183Wiesbaden
ingrid.drewing@gmx.net

 



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035 • "Laterne am Meer" © Siegfried Kyek



Mein Leuchtturm

Du bist mein Leuchtturm
auf hoher See
im stürmischen Alltag
wenn die Wellen der Sorgen
und Probleme
mich zu verschlingen drohen

Du bist mein Licht
in der dunklen Nacht
das weit
über alle Grenzen scheint
und mich zurück bringt
in den sicheren Hafen.

Du bist für mich da
wenn ich kein Land mehr sehe
in undurchsichtigen Zeiten

Du bist
mein Halt und meine Festung
im Sturm des Lebens.

Du bist meine Heimat..

15.5.2010


© Christina Stöger
pinkyfisch
Augsburg
eMail pinkyfisch-2009@gmx.de



LATERNE AM MEER

Wenn die Laterne nicht wär
rot vor dem weiten Meer
wär alles so leer.
 
Nur weil sie ist, was sie ist
rot vor der kleinen Frist
die uns gegeben ist
ist das Leben nicht trist
 
Würd’s sie nicht geben und dich
wäre mein Leben eben sehr
leer und für sich
 
Dass es dich gibt!
 
Etwas in mir
sehr rot vor dem weiten Meer
leuchtet und liebt

© Angelica Seithe
35435 Wettenberg
a.seithe-bluemer@t-online.de



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036 • "Ameisentränke" © Siegfried Kyek


Die einzige Herrscherin über Wald und Wiese


»Majestät«, schluchzte Amelie, »wir konnten sie nicht aufhalten. Sie waren zu viele!«
»Ist ja schon gut«, beruhigte Vicki die Wärterin und legte ihr tröstend das Vorderbein um die
Schulter. Dann blickte sich die junge Ameisenkönigin auf der Wiese um.
»Diese widerwärtige Kreatur«, spie sie aus, »greift feige an, wenn ich nicht zu Hause bin!«
Despina, Stammesoberhaupt über eine halbe Million Krabbelinsekten am Waldrand, wollte sie
vernichten. Mit ihren Kriegerinnen hatte sie ganze Arbeit geleistet; der mühevoll errichtete
Hügel war dem Erdboden gleichgemacht. Nicht ein Stöckchen war stehen geblieben.
Vicki atmete tief durch und nickte aufmunternd ihren Arbeiterinnen zu: »Wir werden es
wieder aufbauen. Wir lassen uns nicht unterkriegen!«
Sofort sammelten ihre Untertaninnen Pflanzenreste, die sie geschickt zwischen den
Grashalmen aufeinanderschichteten. Stolz sah die Königin ihrem fleißigen Volk zu, bevor sie
in der Erde verschwand.
»Geht es den Larven gut?« Besorgt betrat sie das unterirdische Kinderzimmer.
»Ja, Majestät«, beruhigte sie die Amme, die die Raupen mit Zuckerwasser fütterte. »Hier sind
sie sicher.«
Vicki streichelte mit ihren Fühlern über den Nachwuchs. Ihre Brut hatte zum Glück keinen
Schaden genommen.
»Es wird regnen, deshalb helfe ich beim Bauen mit«, verabschiedete sie sich und eilte durch
die verzweigten Korridore nach draußen.
An der frischen Luft angekommen, blickte Vicki bange in den Himmel. Dunkle Wolken zogen
auf.
»Wir müssen uns beeilen«, trieb sie die Arbeiterinnen an, »sonst überflutet der Regen unseren
Keller.«
Vicki schleppte Zweige, Nadeln und Blätter. Ihre Untergebenen verwoben sie kunstvoll
miteinander. Nach kurzer Zeit wuchs der Ameisenhügel und bildete eine schützende Kuppel
über dem Wohnbereich.
»Oh nein! Sie kommen schon wieder, Majestät!«, kreischte Amelie von ihrem Ausguck auf
einem Grashalm.
Vicki kletterte zu ihr hinauf. Ein Tross schwarzer Krabbeltiere strömte vom Waldrand auf sie
zu, angeführt von einer riesigen, schwarz-rot gestreiften Ameise.
Entschlossen befahl sie: »Auf in den Kampf! Ruf‘ alle zusammen.«
Während Amelie in den verzweigten Gängen im Boden verschwand und Ammen, Köchinnen
und Putzfrauen zusammentrommelte, zählte Vicki die Stärke ihrer Feinde. Despina führte
zehntausend Kämpferinnen an. Damit würden sie fertig werden; sie waren zwanzigtausend.
Vicki verließ den Aussichtspunkt und stellte sich vor ihr Nest, um die Gegnerin zu erwarten.
Obwohl diese fast doppelt so groß war, hatte sie keine Angst. Sie würde der übermächtigen
Herrscherin nicht nachgeben. Sie würde ihren Platz auf der Wiese nicht räumen.
»Na, du kleiner Emporkömmling«, brüllte Despina schon von Weitem. »Gibst wohl nie auf?«
»Nein«, schleuderte ihr Vicki entgegen. »Hier ist mein Reich. Das werde ich verteidigen!«
»Dich Winzling mache ich locker fertig! Merke dir, ich bin die einzige Herrscherin über Wald
und Wiese. Ich dulde keine Konkurrenz. Hau ab! Muss ich es dir reinprügeln, damit du es
endlich kapierst?«
Despina schlug sofort zu. Ihr erster Schlag landete auf Vickis Vorderbrust. Der Zweite auf den
Kopf folgte sogleich. Die junge Königin sackte bewusstlos zusammen und blieb vor ihrem
Bau liegen.
»Majestät, Majestät!«
Gedämpft drangen die Rufe der Krankenschwester an Vickis Ohr. Sie öffnete die Augen und
sah die vertrauten Wände ihrer Kammer.

Vorsichtig bewegte sie sich, aber ihr Rumpf tat
höllisch weh. Über ihr dröhnte Baulärm, der ihren Schädel fast zum Platzen brachte.
»Wieder alles kaputt?«
Die Schwester nickte betrübt und reichte ihrer Königin einen schmerzlindernden Trank aus
Wildblumennektar.
»Und zweitausend sind verwundet.«
Vicki richtete sich mit einem Ruck auf.
»Verletzte auf unserer Seite? Der werde ich es zeigen! Jetzt ist sie dran!«
Die Schmerzen waren unerträglich, als sie die Beine aus ihrem Kiefernnadelbett schwang.
Doch tapfer biss sie die Mandibeln zusammen und wankte durch die Gänge. Als sie oben
ankam, sog sie die frische Luft ein. Unermüdlich werkelte ihr Gefolge, um das Nest wieder
aufzubauen. Das war das letzte Mal, dass ihre Feindin es zerstört hatte, schwor sich Vicki.
»Amelie, ich brauche die besten Kämpferinnen, die mich begleiten. Dieses Mal werden wir
sie vernichten!«
Vicki führte ihre Armee über die Wiese zu den Gärten. Despina war abends immer in der
Blattlausbar zu finden, die in den Geranien geöffnet hatte. Mit jedem Schritt, den sie der
Kneipe näher kamen, ließen ihre Schmerzen nach, und ihr Hass auf die Rivalin wuchs.
An den Stängeln der Blumen im zweiten Kübel hingen die weißen Läuse in dichten Trauben.
Despina thronte auf einem Blatt und ließ sich von ihren Dienerinnen den süßen Saft
milliliterweise reichen.
»Ach, da ist ja die Nachbarin«, empfing sie Vicki gönnerhaft.
»Ich hoffe, dir bleibt der Honigtau im Rachen stecken!«, entgegnete Vicki, bevor sie mit ihrer
ganzen Kraft zuschlug.
»Dich mach‘ ich fertig!«, brüllte Despina und biss in Vickis Brust. Die Mandibeln gruben sich
tief ein, und Blut tropfte aus der Wunde.
Vicki wehrte sich. Mit vier Beinen gleichzeitig verprügelte sie die stattliche Ameise.
»Ich werde dich vernichten! Ein für alle Mal!« Despinas und Vickis Extremitäten verkeilten
sich. Sie rangen miteinander. Inzwischen waren auch auf den anderen Geranienblättern
heftige Kämpfe im Gange.
»Ahhh!«, kreischten beide Königinnen vor Schreck, als etwas Hartes sie am Rücken traf.
Gleichzeitig wurde der Untergrund feucht und glitschig.
Regen! Hoffentlich hielt die Kuppel, betete Vicki kurz, während sie unermüdlich auf ihre
Gegnerin einprügelte.
»Du wirst nicht gewinnen!«, stieß Despina aus und versuchte, den Tropfen und Vickis Hieben
auszuweichen. Ineinander verhakt rollten die Krabbeltiere auf der glatten Oberfläche hin und
her. Sie rissen sich gegenseitig die Glieder an den Fühlern ab. Sie schlugen sich, bis sie
bluteten.
In dem Blatttrichter über dem Stängel hatte sich mittlerweile Wasser gesammelt, in dem sie
sich wälzten. Vicki lag auf der älteren Ameise und umfasste deren Kopf. Sie drückte ihn unter
Wasser, doch mit letzter Kraft kam Despina nach oben.
»Meine Nachfolgerin«, prustete sie und schnappte nach Luft.
Dann ertränkte Vicki sie endgültig in der kristallklaren Flüssigkeit.
»Majestät, Majestät! Sie kommen!«, schrie Amelie außer sich und verließ ihren
Beobachtungsposten auf dem Grashalm.
»Komm mit, meine Prinzessin«, nahm Vicki eine kleine Ameise bei der Hand und führte sie
vor das Nest. »Der Feind ist im Anmarsch.«
Vor der gewaltigen Kuppel auf der Wiese hatten sich bereits ihre Kriegerinnen versammelt,
entschlossen, ihr Heim gegen die Rivalen zu verteidigen.
Ruhig erwartete Vicki die gegnerischen Truppen vom Waldrand.
Vorneweg marschierte eine schwarz-rot gestreifte Ameise.
»Ich bin Desiree«, stellte sich die Anführerin vor. »Und die einzige Herrscherin über Wald
und Wiese.«



© Susanne Krawinkel
65428 Rüsselsheim
susanne@krawinkel-web.de


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037 • "Winterstimmung" © Siegfried Kyek



KEIN LAND IN SICHT ...


Ich spüre Angst, denn ich weiß nicht, wo ich bin. Es ist eisigkalt. Unscharf sehe ich Leere ringsum. Wo bin ich? Ich habe keinen Boden unter den Füßen und keine Kontrolle über den Augenblick. Was geschieht mit mir? Ich rudere mit den Armen und suche Halt. Ich stoße mit der linken Hand gegen einen harten Gegenstand. Ich taste an einer senkrechten Wand aufwärts und erreiche das obere Ende. Jetzt erkenne ich die Bordwand eines kleinen Bootes. Meine Rettung. Mit großer Anstrengung stemme ich mich aus dem eisigen Wasser heraus, hinein in das Boot. Ich liege auf dem Boden und alles schwankt. Nur mit Mühe halte ich die Balance und treibe mit meiner Nussschale mitten in einem reißenden Strom. Machtlos bin ich völlig damit beschäftigt, mich in dem Boot zu halten um nicht wieder im Wasser zu landen.

Immer wilder wird die Fahrt. Die Stromschnellen reißen das kleine Boot so herum, dass ich befürchte, dass ich gleich kentere – dann bin ich verloren. Schwer schlägt das Boot auf, erste Wellen spülen ins Innere. Ich bin wie gelähmt und schaue mich um. Wieder spritzt die Gischt und Wassermassen ergießen sich zu mir ins Boot. Die nächste Woge spült mich von Bord. Ich schwimme und kämpfe verzweifelt gegen die hohen Wellen an. Nichts als Wasser ist zu sehen. Dunkles, drohendes, brodelndes Wasser.

Ich schwimme und schwimme und schwimme und erkenne, dass die Wellen ihren
Rhythmus verändert haben. Nicht mehr wild und ungezähmt sind sie - vielmehr wiegen sie mich – hin und her. Ruhe überkommt mich. Ich entspanne, lasse mich treiben und werde getragen. Ist es Einbildung oder Wirklichkeit? In der Ferne glaube ich Land zu sehen. Habe ich die Chance das Ufer zu erreichen? Will ich das überhaupt? Jetzt, wo ich mich doch geborgen fühle in diesem wogenden, weichen Element? Ich bin ohne Angst, in Sicherheit. Ich befinde mich an einem Ort, den nur ich besuchen kann. Nur ich fülle ihn mit Bildern aus, und er gibt mir innere Ruhe und Kraft. Ich schaue mich um und genieße den Augenblick, habe die Chance genutzt und durch alle Wirrnisse diesen kraftvollen Ort gefunden. Freude steigt in mir auf. Ja, ich sehe mich um und erkenne, dass alle meine Erfahrungen, Entwicklungen und Gedanken hier zuhause sind. Die Ängste sind vollkommen aufgelöst. Dieser Ort ist mir vertraut und ich fühle mich geborgen.

Ich kämpfe gegen große Müdigkeit an. Bitte -nur noch schlafen! – Ich versinke augenblicklich in traumlose Schwere.

 



© Irmgard Anderfuhr
anderfuhr@web.de


WINTERHOFFNUNG

Rieselndes Licht
Noch immer
Eis über dunklem Herzschlag

Aber schon
helle Lachen
prickelnd
in den See gebrannt


© Angelica Seithe
35435 Wettenberg
a.seithe-bluemer@t-online.de





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038 • "Harmonie" © Peter Ernszt


feuchte Ausmaße

in den Wasserfällen der Lust
finden sie Gefallen und fallen
in sich ohne Gewähr

© Ulf Großmann
01259 Dresden
goldhase@t-online.de

 


 

Wie lange ist für immer

Wieder saßen sie auf ihrer Bank im Park, ganz nah am Springbrunnen, ganz nah zusammen
und doch so weit voneinander entfernt. Klammerten sich aneinander und wussten doch beide,
dass es ein Abschied werden würde, unwiederbringlich das Ende ihres gemeinsamen Weges.
Wie oft hatten sie sich hier getroffen, den Alltagstrott abgeschüttelt, sich gegenseitig Mut ge-
macht.

„Es geht nicht mehr!“
„Doch, du schaffst das, denn ich bin ja bei dir!“
„Aber nicht immer …“
„DOCH, für immer!“
„Wie lange ist das?“
„Siehst du das Wasser im Brunnen? So lange es fließt, bin ich da.“

Ihre Romanze hatte traumhaft begonnen. Mit einer völlig zufälligen Begegnung genau hier.
Sie saß, wie so oft, auf ihrer Bank, schaute in Gedanken versunken dem Wasserspiel zu,
plötzlich eine Bewegung neben sich spürend. Er hatte sich neben ihr niedergelassen, zögernd,
wie zufällig, schien nicht genau zu wissen, was er machen sollte.
Schließlich ein Räuspern. „Ja, auch hier um die Enten zu füttern?“
Sie schaute ihn ratlos an. „Enten?“
jetzt grinste er, sah plötzlich aus wie ein kleiner Junge. „Ja, ich weiß, hier gibt es keine, aber
etwas Besseres ist mir nicht eingefallen.“
Sie erwiderte sein Grinsen, hätte ihm am Liebsten das widerspenstige Haar verstrubbelt.
Plötzlich war alles leicht. Sie redeten, schienen vertraut miteinander, konnten sich kaum von-
einander trennen. Trafen sich zunächst scheinbar zufällig am Springbrunnen. Verabredungen
folgten und bald konnte sie es kaum erwarten, ihn wiederzusehen. Zögernd öffneten sie sich
den anderen gegenüber, steckten beide in einer schwierigen Beziehung, konnten sich auch
hier gegenseitig auffangen.
Dann seine schüchterne Frage: „Sollten wir uns einmal woanders treffen? Könnten wir mit-
einander …“
„Stop“, sie war noch voller Misstrauen. Doch der Gedanke ihn ganz intim für sich zu haben,
schien ihr verlockend, nahm konkrete Gestalt an, wurde, einmal in die Tat umgesetzt, zu
einem Abenteuer für sie: Liebe im Hotelzimmer, losgelöst von allen Alltagsproblemen. Ohne
Verantwortung. Eine Pause vom alltäglich Wahnsinn: ein despotischer Ehemann, der ihr nicht
zuhörte, sich selbst zu wichtig nahm. Kinder, die in ihre eigene Geschichte verstrickt waren,
keine Zeit zum Zuhören hatten. Freunde, die sich selbst verwirklichten, nicht für sie da waren.
Wenn immer es möglich war, verweilten sie in ihrem Park, an dem verschwiegenen Platz mit
dem murmelnden Springbrunnen. Hier planten sie ihre Zukunft, gemeinsam! Denn sie würden
ihren weiteren Lebensweg zusammen gehen, das war ganz klar.

Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Dachte an den Tag zurück, der alles verändert hatte.
Er rief sie an, wollte sie unbedingt sehen. Verunsichert willigte sie ein und sie trafen sich am
üblichen Ort. Er kam zu spät, blieb vor ihr stehen, fuhr sich fahrig durch das Haar.
„Ich sage es dir jetzt gerade heraus, meine Frau war beim Arzt, sie hat Krebs. Die Operation
wird so schnell wie möglich durchgeführt. Sie braucht mich jetzt und ich fürchte, wir können
uns in der nächsten Zeit nicht mehr sehen.“
Sie saß still da, lauschte dem Plätschern des Wassers und seiner Stimme. Fühlte sich seltsam
leer und ruhig, fühlte, dass dies das Ende war.. „Ja, wenn du meinst …“ Sie stand auf, wandte
sich von ihm ab. „Sag mir Bescheid, wenn du mich wieder sehen willst.“

Seit damals waren Jahre vergangen. Sie hatte sich aus ihrer Beziehung befreit, ein neues
Leben angefangen, ohne ihn. Hatte nichts mehr von ihm gehört und sein Schweigen akzeptiert.
Dann plötzlich, nach langer Zeit, eine Nachricht von ihm: „Bitte triff mich an unserem Ort.“
Sie zögerte nicht, wollte ihn wiedersehen, hoffte auf einen Neuanfang, wohl wissend, dass das
nicht mehr möglich war.

Ganz vorsichtig, wie um den Moment noch einen Augenblick zu bewahren, löste sie sich von
ihm.
„Weißt du noch?“
Er lächelte zaghaft. „Wie lange ist für immer?“
Auch sie lächelte. „Siehst du das Wasser im Brunnen? So lange es fließt, bin ich da.“

 

© Angie Pfeiffer
Nottuln
angie.j@go4more.de

 



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039 • "Sehnsucht" © Peter Ernszt


See

schwappen und klappen
säuseln und kräuseln
landen und stranden

glitzern und flüstern
Wellen sind schüchtern
rollendes Wispern

sind plötzlich; drauf stille
und glatt wie ein Spiegel

fallen und steigen
gleiten
bleiben und treiben



© Othmar Mahlmeister
Schönblickstr. 17
72827 Wannweil
o55.mahlmeister@arcor.de



Die Hochzeit im Leuchtturm

Es war ein wundervoller Morgen. Die Sonne ging gerade am Horizont auf und tauchte das Meer in leuchtende Farben. Die Welt erwachte aus ihrem Schlaf. Leise schlugen die Wellen an den Strand. Selbst die Möwen flogen schon kreischend durch die Lüfte auf der Suche nach Nahrung. Es war ein Bild des Friedens.
Der Leuchtturmwärter hatte gerade seine Runde durch den Turm beendet und setzte sich, um eine Tasse Kaffee zu trinken.
Er genoss diese wundervollen Stunden am Morgen. Er hatte das Gefühl, dass heute etwas Großes und Wichtiges passieren würde. In ein paar Stunden wurde in seinem Leuchtturm eine Hochzeit gefeiert. Er musste noch das Trauzimmer herrichten, bevor der Standesbeamte kam. Und so verging der Vormittag.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Der Wärter stapfte nach unten. Er war gerade fertig geworden und der Pfarrer stand vor der Tür.
„Moin Heinz, na biste schon fertig?“
„Moin Hochwürden! Ja, gerade fertig geworden. Sach mal, was ist denn das für ein Wetter da draußen? Heute morgen war noch keine Wolke am Himmel. Und jetzt...?“
Es braute sich ein Gewitter zusammen. Schwarze Wolken türmten sich über dem Meer und ein starker Wind kam auf.
„Na, wenn das kein Zeichen ist. Da hat wohl jemand was gegen diese Ehe.“ Mutmaßte der Pfarrer.
„Ja, wollen wir mal hoffen, dass das Brautpaar nicht zu nass wird. Sonst ist das kein schöner Start in die Ehe.“Heinz lachte.

 

Und da kamen sie auch schon. Der Mann zog seine Frau durch das Watt! In einem Bollerwagen! Hatte man sowas schon mal gesehen? Die Frau trug ein weißes Traumkleid, dass sich nun im Wind blähte und sie ganz märchenhaft aussehen ließ.
Der Bräutigam trug einen schwarzen Anzug und tupfte sich den Schweiß von der Stirn.
Aber noch hatte der Regen nicht begonnen.
Schnaufend kamen sie am Leuchtturm an und lachten! Beide strahlten über das ganze Gesicht.
„Endlich sind wir da. Jetzt kann geheiratet werden. Und nichts kann uns mehr aufhalten!“ sagte die Braut freudestrahlend.

„Kommen da noch Gäste oder sind Sie allein angereist?“ fragte der Pfarrer.
„Nein, wir sind allein“, sagte die Braut. „Wir wollen unsere Liebe gemeinsam auf diesem Leuchtturm besiegeln. Nur wir beide, gegen den Rest der Welt, der uns nicht verstehen kann.
Unsere Familien sind gegen diese Verbindung. Aber wir lieben uns so sehr, dass wir das vor Gott und der Welt zeigen wollen. Nichts kann uns mehr trennen.“ Der Pfarrer nickte lächelnd und ahnte nicht, wie recht sie hatten.

Mittlerweile war der Sturm immer heftiger geworden. Die Wellen schlugen krachend an den Strand und auch die Möwen hatten sich zurück gezogen.


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© Christina Stöger
pinkyfisch
Augsburg
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AM MEER

Silbriges Flimmern
Das Meer bis zum Horizont
Zur Unendlichkeit

Verzaubernde Sicht
Löst die Fesseln der Seele
Lockt sie mit sich fort

Unter dem Wasser
Geheimnisse verborgen
Die Seele taucht ein

Ergeht sich befreit
In Unermesslichkeiten
Fremdartiger Welt

Trennt zögernd sich nur
Von den Märchen der Tiefe
Das Leben wartet.



© Theo Schmich
45133 Essen
theo.schmich@gmx.de


 

ihr Meeresrauschen

Hände fassen sich noch - doch
in den Schaumkronen keine Zukunft
in den Wellen liegt schon das Vergessen
am Ufer legt sich eine Einsamkeit bereit



© Ulf Großmann
01259 Dresden
goldhase@t-online.de

 



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Das Organisationsteam des "Jahr des Wassers 2010 in Kaufbeuren"
wünscht Ihnen viel Freude und gutes Gelingen
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